Samstag,
15. Oktober
1988
Wir
haben fest
geschlafen und
nicht einmal
den Muezzin
(Gebetsausrufer)
gehört. Um 8 Uhr
ist die
Abfahrt zum
Basar. Erst
einmal
in den
Basar 54
zu einer
Teppichvorführung
von seidenen
Herekes
Teppichen. Es
sind wunderschöne Stücke dabei. Es ist sehr schwer
gegen die
geschickte
Verkaufsstrategie
anzukommen.
Es heißt
wohl im
Basar 54
sind feste
Preise, wir
erleben es
aber anders.
Eine Brücke
gefällt mir
sehr gut,
nicht so
der Preis.
Victor hat
sowieso schon
die ganze
Zeit befürchtet,
daß ich
nicht ohne
Teppich aus
Istanbul zurück
kehre. Beim
genannten Preis
sage ich
auch sofort
- nein,
dafür muß
ich ja
ein ganzes
Jahr arbeiten
- prompt geht
der Verkäufer
um 800,-
DM runter.
Er sagt
natürlich wir
sollen es
nicht weiter
sagen.
Wir zahlen
für den
Teppich,
der nun
2500,- DM kosten
soll, 400,-
an, zeichnen
den Teppich
und schon
ist alles
erledigt. In
ca. 4
Wochen bekommen
wir den
Teppich ohne
Zoll oder
sonstige Kosten
ins Haus
geliefert.
Anschließend
kaufen wir
für jeden
ein Teeglas
als Mitbringsel.
Bis 11
Uhr haben
wir nun noch
Zeit, also
gerade eine
gute halbe
Stunde, für
den "Großen
Basar". Hier
sind etwa
5000 Läden
in einem
riesigen
Labyrinth von
Straßen und Gassen, in einem überdachten Bau von 200.000
qm. Aus lauter
Angst, uns
gegenseitig zu
verlieren, denn
jeder
interessiert sich
für etwas
anderes, wagen
wir uns
nicht weit
vom Hauptweg
ab.
In
einem Laden sehen
wir lange
Kaftans, das
Richtige für
abends als
langes
Hauskleid.
Erst
will
der
Inhaber
110,-
und
redet
davon,
daß es
aus
Seide
wäre.
Als
er
merkt
wir
lassen
uns
nichts
vormachen, geht
er
mit dem Preis runter.
Wir
bieten
die
Hälfte
40,-,
er
geht darauf
nicht
ein.
Als
wir
weitergehen,
kommt
er
hinterher
und
will nun
6Ein
Mittagessen mit Fleischspezialitäten, mein Fleisch bekommt Victor.
Ich bekomme davon keinen Bissen
herunter,
Hammelfleisch ist nicht nach meinem Geschmack. Das Essen ist nicht
überragend.0,-
.
Er
klagt,
daß
er
dabei
nichts
verdiene
und
er
zwei
Kinder
hat,
worauf
ich
gleich
kontere,
und
ich
habe
drei.
Wir
einigen uns
auf
50,-
DM.
Mir
hat
das
Handeln
einen
Riesenspaß
gemacht.
Die
Hagia Sofia
„die
göttliche Weisheit“ ist
vom Bau
her sehr
beeindruckend.
Bis zur
Eroberung der
Stadt 1453
durch die
Türken,
war diese
byzantinische Basilika
fast 1000
Jahre das
geistige Zentrum
des
byzantinischen
Reiches. In
den folgenden
500 Jahren
diente
sie als
Moschee,
bekam 4
Minarette und
alle christlichen
Bilder
wurden entfernt.
Die Hagia
Sofia ist
eines der
meistbesuchten Museen der
Welt, seit
sie 1935 von
Atatürk dazu
erklärt wurde.
Mit Hilfe
des
„Amerikanisch-Byzantinischen
Institutes“
sind bis
heute schon
viele Mosaiken
freigelegt und
man kann
die Kunst
der frühchristlichen
Zeit bewundern.
Nach
der Besichtigung
fahren wir
zu einem
Fischrestaurant,
irgendwo
am
Bosporus.
Zuerst gibt
es etliche
Vorspeisen:
Tomaten-, Gurken-
und Bohnensalat
(weiße Bohnen),
gefüllte
Muscheln,
gebackene Muschelbällchen,
Käseröllchen, eine
Grütze mit Paprika und eine Creme, die nach Joghurt mit Sardellen
schmeckt. Als
Hauptessen bekommen wir
gegrillten
Fisch und
Salat und
zum Nachtisch
Trauben. Es
schmeckt
alles gut
und wir
haben mal
wieder mit
Appetit gegessen.
Eine gekränkte
und enttäuschte
Gülen,
sie gibt
uns allen
zu verstehen mit
mehr Umsatz
im Basar
54, mindestens
20.000,-
DM, also
mit mehr
Provision
gerechnet zu
haben, überläßt
uns vor
dem Ägyptischen
Basar (
Gewürz-Basar)
unserem
Schicksal. Wir
kaufen Schafskäse,
Apfeltee und
frische Feigen.
Im
Hotel telefonieren
wir
mit Michael
und baden.
Die Wanne
ist nicht
groß, aber wir
sind wieder fit.
Auf unserem
Abendspaziergang
entdecken wir
Johannisbrot, das
wir
sofort
kaufen. Im
Hotel erfahren
wir dann,
ein Mitreisender
ist an
Thrombose erkrankt
und ins
Krankenhaus
gebracht worden.
Die Backnangerin
bemüht sich,
mit Hilfe
eines türkischen
Geschäftsmannes
der deutsch
kann, unseren
Fahrer „Lothar“,
der in
einem anderen
Hotel wohnt,
zu
benachrichtigen,
damit er
für den
alten Herrn
alles regelt.
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